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13.11.2020

Wo Eltern um Sternenkinder trauern können

SPD macht sich für ein Grabfeld für fehl- und totgeborene Kinder in der Gemeinde Schmelz stark

Geht es nach dem Antrag der SPD in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates von Schmelz, soll mit einer Grabstätte für Sternenkinder - so werden die Mädchen und Jungen genannt, die in der Schwangerschaft oder vor, während oder kurz nach der Geburt sterben - die Möglichkeit geschaffen werden, Fehlgeburten mit einem Gewicht von unter 500 Gramm zukünftig in der Gemeinde Schmelz zu bestatten. Die Sternenkinder haben ihren Ursprung in der Vorstellung, dass die gestorbenen Kleinsten den Himmel bzw. die Sterne bereits erreicht haben, bevor sie geboren wurden. Der Begriff Sternenkind ist daher inzwischen eine gebräuchliche Bezeichnung für fehl- und totgeborene Kinder und die Würde des Kindes wird nach Ansicht vieler Eltern durch diesen Begriff auch deutlich mehr respektiert als durch den Begriff Fehl- bzw. Totgeburt.

Wie SPD-Fraktionschef Oliver Puhl in der Sitzung informierte, bestünde für Fehlgeburten unter 500 Gramm bisher laut Bestattungsrecht keine Bestattungspflicht. Seit der Neuregelung des Personenstandsgesetzes im Jahr 2013 besteht jedoch die Möglichkeit, totgeborene Kinder unter 500 Gramm als Person anerkennen zu lassen, ihnen einen Namen zu geben und sie bestatten zu lassen.

Die 1. Beigeordnete Sandra Quinten erläuterte, dass es die Intention der SPD ist, mit einem Sternengrabfeld einen Ort der Trauer und des Gedenkens in der eigenen Heimatgemeinde zu bieten, um "dieses einschneidende Erlebnis verarbeiten zu können". Der Schmelzer Ortsvorsteher Thomas Lamberti ergänzt: "Für Eltern, deren Ungeborenes im Mutterleib gestorben ist, ist ein heimisches Sternengrabfeld eine Erleichterung für den Prozess des Trauerns. Sie können ihrem tot geborenen Kind einen Namen geben und es würdevoll orts- und zeitnah beisetzen. Das Sternengrabfeld sollte zudem ausschließlich in der Gemeinde Schmelz lebenden Eltern vorbehalten sein.“

Je nach Kostenpunkt könnte eine Realisierung nicht nur auf einem einzigen Friedhof, sondern auch auf mehreren Friedhöfen in der Gemeinde Schmelz möglich sein - so der Vorschlag des Fraktionsvorsitzenden Oliver Puhl, welchen das Gremium auch einstimmig annahm. Die Gemeindeverwaltung wird nun die Kosten eruieren und geeignete Friedhofsflächen selektieren, um die Gelder im nächsten Haushalt einzuplanen, damit einer Umsetzung im Jahr 2021 nichts im Wege steht.

Das Bild zeigt das angelegte Sternengrabfeld auf dem Friedhof "Neue Welt" in Saarlouis (Foto: Kreisstadt Saarlouis).


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