Aktuelle Studien belegen einen Insektenrückgang, resultierend aus einem Insektensterben, der auch in der Gemeinde Schmelz erkennbar ist. Insekten sind die artenreichste Tiergruppe und bilden das Fundament eines gesunden Ökosystems. Sie sind nicht nur die wichtigsten Pflanzenbestäuber, sondern regulieren auch Schädlinge und dienen zahlreichen anderen Arten als Futter. Weniger Insekten bedeuten deshalb weniger Fische, Frösche, Eidechsen, Vögel und Säugetiere.
Wenn dieses Fundament wegbricht leidet das gesamte Ökosystem bzw. droht einzustürzen. Ebenso ist der Wert der Bestäubung landwirtschaftlicher Nutzpflanzen durch Insekten nicht zu unterschätzen: ohne tierische Bestäuber nehmen die Erntemengen und die Qualität der (Feld)früchte drastisch ab. Nicht zu vergessen ist auch, dass die genetische Vielfalt der Pflanzen die Landwirtschaft und damit unsere Nahrungsgrundlage gegen kommende klimatische Veränderungen und andere Herausforderungen wie Schädlinge absichert.
Um den Schutz von Insekten und der Artenvielfalt zu unterstützen wurden im Saarland bereits über das Sonderprogramm des Umweltministeriums ("Dem Saarland blüht was") rund 50 Hektar Blühflächen angelegt. Weitere Sonderprogramme wurden bereits auf den Weg gebracht.
Mit einem gemeinsamen Antrag in der Gemeinderatssitzung im Dezember 2018 haben die SPD, Die Linke, Freie Wähler und Bündnis90/Die Grünen auch in der Gemeinde Schmelz einen weiteren, wichtigen Beitrag zum Naturschutz auf den Weg gebracht und im ersten Schritt 3.000 Euro zur Förderung innerörtlicher Blühflächen in den Gemeindehaushalt eingestellt. Des Weiteren wurde die Verwaltung beauftragt ein Konzept zur Förderung innerörtlichen Blühflächen zu erstellen, um Maßnahmen zum Schutz von Insekten und der Artenvielfalt weiter auszubauen.
Erklärtes Ziel ist es dabei Strukturelemente wie Blühstreifen wieder selbstverständlicher Bestandteil der Gemeindelandschaft werden zu lassen.
Auch in Schmelz gibt es Flächen, die mehr aus Gewohnheit als Rasenflächen gepflegt werden. Solche Flächen können mit geringem Aufwand einfach und kostensparend für bestäubende Insekten gestaltet werden. Auf Initiative der SPD wurde daher in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates ein erneuter entsprechender gemeinsamer Antrag der im Vorfeld bereits vier beteiligten Fraktionen gestellt, welcher einstimmig beschlossen wurde. So sollen im Laufe des Jahres 2019 zusätzlich die Flächen an den drei Wasserhochbehältern, das Wasserschutzgebiet um die Brunnen III bis VI sowie die Bereiche um die Leitungstrassen Bettingen II, Sauberg und Heide als Blühflächen angelegt werden. Insgesamt wird somit in der Gemeinde Schmelz zukünftig auf einer Gesamtfläche von 3 Hektar ein Refugium für bestäubende Insekten eingerichtet.